Das Biegen von Federdraht - werkstofftechnische Gefügeänderungen und Spannungszustände während und nach dem Biegen

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Schenkelfeder mit tangentialen Schenkeln und Federenden als Hakenöse und abgewinkelten Haken

Das Biegen von Federndraht ist ein komplexer Vorgang, der tiefgehende Gefügeveränderungen im Federndraht hervorruft und werkstoffmechanische Vorgänge auf atomarer, mikroskopischer und makroskopischer Ebene umfasst.
Um die Auswirkungen dieses Prozesses auf den Federnwerkstoff zu verstehen, ist es notwendig, die Veränderungen im Kristallgitter, die Spannungszustände im Federndraht und die Gefügeänderungen durch plastische Verformung zu kennen.
Durch das Biegen von Federndraht werden neben den mechanischen Eigenschaften, wie die Festigkeit, Duktilität, das Federungsverhalten und die Dauerfestigkeit wesentlich beeinflußt.

Unter Duktilität versteht man die Fähigkeit des Drahtfedernwerkstoffs, sich unter Belastung plastisch zu verformen, ohne Schaden zu nehmen. Genauer gesagt ist die Duktilität die Fähigkeit des Werkstoffs, sich vor dem Bruch plastisch zu dehnen ohne Schaden zu nehmen. Häufig wird die Zähigkeit gegen Bruch auch als Duktilität bezeichnet. Die bleibende Verformung geschieht nach der elastischen Verformung und sorgt dafür, dass der Federnwerkstoff Energie aufnehmen bzw. absorbieren kann.


1. Werkstoffmechanische Vorgänge beim Biegen von Federndraht


Beim Biegen von Federndraht kommt es zu einer Kombination von elastischen und plastischen Verformungen sowie Mikrostrukturänderungen auf atomarer Ebene. Diese Veränderungen betreffen insbesondere die Bewegung von Versetzungen, die Verformung von Körnern und die Entstehung von Eigenspannungen im Federnwerkstoff.

1.1 Elastische und plastische Verformung
Die Verformung des Drahts beginnt im elastischen Bereich und bewegt sich bei zunehmender Belastung in den plastischen Bereich.

Elastische Verformung:
In diesem Stadium verformt sich das Kristallgitter reversibel.
Die Atome werden in ihren Gitterplätzen verschoben, aber kehren nach der Entlastung in ihre Ausgangsposition zurück. Dies entspricht einer linearen Dehnung, die von der Hookeschen Gesetzmäßigkeit beschrieben wird. Die elastische Verformung bleibt innerhalb der Streckgrenze des Materials.

Plastische Verformung:
Bei Erreichen der Streckgrenze Re (N/mm²) tritt plastische Verformung ein, bei der das Material eine bleibende Formänderung erfährt.
Dies resultiert aus der Bewegung von Versetzungen im Kristallgitter und erzeugt atomare Gitterfehler. Die Versetzungen gleiten durch den Werkstoff und erzeugen eine nicht-reversible Verschiebung der Atomschichten innerhlab der Gitterstruktur. In diesem Stadium verliert der Werkstoff seine elastischen Eigenschaften und es bleibt eine dauerhafte Deformation und Verformung bestehen.

1.2 Spannungszustände während des Biegens von Federndraht
Während des Biegens von Federndraht entstehen sowohl Zugspannungen als auch Druckspannungen im Drahtquerschnitt.
Diese Spannungen verteilen sich nicht gleichmäßig, sondern sind stark positionsabhängig. Der Betrag und die Richtung der Spannungen im Federndraht währen des Biegens sind radius- und umfangsabhängig.

Zugspannungen:
Die Außenseite des gebogenen Drahtes erfährt Zugspannungen. Hier wird das Material gedehnt, und wird das Kristallgitter verformt und die Atomebenen auseinandergezogen bzw. verschoben und gleiten übereinander.
Diese Zone ist anfällig für Rissbildung, da die atomaren Bindungen unter starker Dehnung stehen und können leichter aufbrechen, was zu Microrissbildung führt.

Druckspannungen:
Die Innenseite des Drahtes steht unter Druckspannungen, bei denen das Material gestaucht wird.
Die Atome werden enger zusammengepresst, was zu einer geringeren Rissneigung führt als auf der Außenseite.
Jedoch kann es zu plastischer Stauchung wenn die Verformung zu stark wird.

Um die Zugspannungen und Druckspannungen auf ein für den Federnwerkstoff (Federstahl) erträgliches Maß zu begrenzen, ist es nötig die Biegeradien der Drahtbiegeteile und der Drahtformteile ausreichend groß konstruktiv auszuführen.
Deshalb ist es besonders wichtig den minimalen empfohlenen Biegeradius für den jeweiligen Drahtwerkstoff einzuhalten bzw. nicht zu unterschreiten. Der empfohlene Biegeradius ist abhängig vom eingesetzten Werkstoff (hochfest, legiert, vergütet etc.).
Dabei gilt, dass je höher feste und vergütete Federwerkstoffe einen größeren minimalen Biegeradius benötigen.
Ein allgemein praktischer Biegeradius für hochfeste, vergütete Drahtfederwerkstoffe und eine sichere Wahl für den geeigneten Biegeradius ist der doppelte Drahtdurchmesser d(mm) des Federdrahts: rmin(biege) >= 2 * d.
Für nicht vergütete Federdrahtstähle kann kann der minimale Biegeradius auf den 1,5-fachen Drahtdurchmesser d(mm) des Federdrahts reduziert werden: rmin(biege) >= 1.5 * d

Bei sicherheitsrelevanten Anwendungen insbesondere bei Schenkelfedern, Drehfedern und Torsionsfedern, beim Übergang vom Federkörper zu den Schenkeln und von den Schenkeln zu den Federendenformen, sollten Biegeradien - wenn konstruktiv möglich - deutlich größer als der minimale Biegeradius gewählt werden: rmin(biege) >> 2 * d . Es besteht bei Schenkelfedern, Drehfedern, Torsionsfedern und zu kleinem Biegeradius erhöhtes Bruchrisiko, was durch den Bauschinger-Effekt erklärbar ist.

Auch bei sicherheitsrelevanten Anwendungen bei Zugfedern, beim Übergang vom Federkörper zu den Ösen oder Haken und bei Übergang von langen Haken zu den Federendenformen wie Ösen oder Haken sollten Biegeradien deutlich größer als der minimale Biegeradius gewählt werden: rmin(biege) >> 2 * d . Auch bei den Zugfedern besteht bei zu kleinem Biegeradius erhöhtes Bruchrisiko, was ebenfalls durch den Bauschinger-Effekt erklärbar ist.

Die auftretenden Spannungsspitzen können an zu engen Biegeradien Schenkelfedern oder Zugfedern schädigen und zu einem vorzeitigem Ausfall führen (siehe auch Bauschinger-Effekt Punkt 5.).

Schubspannungen:
Im Inneren des Drahtes, insbesondere in der Nähe der neutralen Faser, treten Schubspannungen auf. Dies sind Spannungen, die durch die Versetzung von Atomlagen entlang der Scherebenen entstehen. Schubspannungen spielen eine entscheidende Rolle bei der plastischen Verformung und der Bewegung von Versetzungen.

1.3 Spannungsverteilung über den Querschnitt
Die Spannungsverteilung innerhalb des Querschnitt des Drahtes (von r=0 bis r=d/2) ist nicht linear sondern nichtlinear. Die Spannung variiert in Abhängigkeit vom Radius im Federdrahtwerkstoff (r=0 bis r=d/2).

Außenseite:
Auf der Außenseite des gebogenen Federdrahts sind die Zugspannungen am höchsten, was zur stärksten Dehnung führt. Das Material wird bis zur Grenze seiner Duktilität (Zähigkeit) gedehnt, und die Gefahr von plastischem Versagen oder Rissbildung ist besonders hoch.

Innenseite:
Die Druckspannungen auf der Innenseite des gebogenen Federdrahts stauchen den Werkstoff, was weniger zu Schäden in Werkstoff führt. Bei großen plastische Verformungen können Materialstauchungen wie "Falten" oder "Buckeln" auftreten. Sollte hier der zulässige minimale Biegeradius rmin(biege) >= 2 * d beachtet werden.

Neutralfaser:
In der Neutralfaser gibt es weder Zug- noch Druckspannungen. Sie stellt den Bereich dar, in dem die Länge des Materials konstant bleibt. Hier konzentrieren sich oft Schubspannungen, die für die Versetzungsbewegungen und den Beginn der plastischen Verformung verantwortlich sind.


2. Gefügeänderungen im Werkstoff während des Biegens


Das Biegen von Federndraht führt zu signifikanten Veränderungen im Werkstoffgefüge, die sich auf die Festigkeit, Duktilität und Haltbarkeit des Materials auswirken. Diese Änderungen betreffen primär die Versetzungsdichte, die Kornstruktur und die Eigenspannungen, die im Material zurückbleiben.

2.1 Versetzungsbewegungen und Kaltverfestigung
Eine der zentralen werkstoffmechanischen Vorgänge beim Biegen ist die Bewegung von Versetzungen. Versetzungen sind linienförmige Gitterfehler im Kristall, die bei plastischer Verformung durch das Material gleiten.

Versetzungsbildung:
Während des Biegens entstehen neue Versetzungen, die sich durch das Kristallgitter bewegen.
Diese Bewegung ist verantwortlich für die plastische Verformung des Materials. Je mehr Versetzungen sich durch das Material bewegen, desto stärker wird der Werkstoff kaltverfestigt.

Kaltverfestigung:
Mit zunehmender plastischer Verformung steigen die Versetzungsdichte und die Anzahl der Hindernisse für die Versetzungsbewegung. Dies führt zu einer Zunahme der Festigkeit und Härte des Materials, jedoch auf Kosten der Duktilität. Das Material wird weniger verformbar und neigt eher zu sprödem Versagen.

Versetzungsstau:
An Korngrenzen oder anderen Fehlstellen kann es zu einem Stau von Versetzungen kommen, was zur Bildung von lokalen Spannungsfeldern führt.
Diese erhöhten lokalen Spannungen können das Risiko von Mikrorissen oder anderen Materialdefekten steigern, die unter zyklischer Belastung (z.B. bei Federn) zum Versagen führen können.

2.2 Kornstrukturveränderungen und Texturentwicklung
Während der plastischen Verformung kommt es zu einer Veränderung der Kornstruktur im Material, die entscheidend für das spätere mechanische Verhalten ist.

Kornstreckung:
In der Zugzone werden die Kristallgitter und Werkstoffkörnung durch die plastische Verformung gestreckt. Dies Verformungen im Werkstoffgefüge führt zu einer anisotropen Gefüge- und Kornstruktur, welche die mechanischen Eigenschaften in unterschiedlichen Richtungen beeinflusst. Dabei nimmt die Festigkeit längs zur Streckrichtung zu, während quer zur Streckung eine Schwächung der Festigkeit auftritt.
Diese gerichtete Struktur wird als Textur (richtungsabhängige Microstruktur im Metallwerkstoff) bezeichnet und ist eine wesentliche Eigenschaft von Federstahldraht beim Biegen.
Verzerrte Korngrenzen:
In Bereichen hoher plastischer Verformung können verzerrte Korngrenzen auftreten. Dies führt zu einer Erhöhung der Anzahl von Hindernissen (Versetzungen) für die Versetzungsbewegung, was die Kaltverfestigung weiter verstärkt. Allerdings kann dies auch die Rissanfälligkeit entlang der Korngrenzen erhöhen, insbesondere bei zyklischen Belastungen.

Texturentwicklung:
In stark verformten Bereichen kann es zur Ausbildung einer bevorzugten Textur kommen, bei der die Körner eine bevorzugte Orientierung in der Verformungsrichtung einnehmen. Diese Textur kann zu anisotropen mechanischen Eigenschaften führen, da das Material in unterschiedlichen Richtungen unterschiedliche Festigkeitswerte zeigt.

2.3 Eigenspannungen und Rückfederung
Nach dem Biegen bleiben Eigenspannungen (Zugeigen- und Druckeigenspannungen) im Werkstoff zurück. Diese sind das Ergebis der ungleichmäßigen plastischen Verformung innerhalb des Werkstoffgefüges und der sich daraus ergebenden internen Spannungsfelder.

Zug-Eigenspannungen:
Auf der Außenseite des gebogenen Drahts verbleiben Zug-Eigenspannungen, da das Material hier plastisch gedehnt wurde. Diese Zugeigenspannungen sind kritisch, da sie das Material anfälliger für Mikrorissbildung machen können. Ausgangspunkt der Microrissbildung können kleinste Microgefügefehler z.B. den Kristallgrenzen häufig im äußeren Bereich des Federdrahts oder kleinste Beschädigungen an der Federdrahtoberfläche.
Unter wiederholter Belastung können diese Risse "wachsen", voranschreiten und zum vorzeitigen Versagen der Feder führen.

Druck-Eigenspannungen:
Auf der Innenseite des Drahtes bleiben Druck-Eigenspannungen zurück, die tendenziell als vorteilhaft angesehen werden. Druckspannungen können das Risiko von Rissbildung verringern, da diese das Wachstum von Mikrorissen hemmen.

Rückfederung:
Die Rückfederung, die nach der Entlastung des Drahtes auftritt, ist ein Indikator für die verbleibenden Eigenspannungen im Federnwerkstoff. Diese Rückfederung ist eine Folge der elastischen Verformung und zeigt, wie stark das Material in seinen ursprünglichen Zustand zurückkehren kann. Je größer die Rückfederung, desto mehr elastische Energie bleibt im Material gespeichert.


3. Spannungszustände nach dem Biegen


Nach dem Biegen verbleiben komplexe dreidimensionale Spannungszustände im Material zurück, die das Langzeitverhalten, insbesondere die Ermüdungsfestigkeit und Lebensdauer, beeinflussen.

3.1 Restspannungen und deren Auswirkungen
Die während des Biegens entstandenen Spannungen führen zu Restspannungen, die im Material verbleiben. Diese können in Form von Zug- oder Druckspannungen auftreten und haben signifikante Auswirkungen auf die Lebensdauer der Feder.

Restzugspannungen:
Zugspannungen auf der Außenseite des Drahts können unter zyklischen Belastungen gefährlich sein, da sie zur Rissbildung beitragen können. Besonders in Bereichen hoher Versetzungsdichte oder an Korngrenzen können Risse schneller wachsen, was die Lebensdauer der Feder stark verkürzt.

Restdruckspannungen:
Auf der Innenseite des Drahtes können Druckspannungen die Ermüdungsfestigkeit erhöhen, da sie das Risiko der Rissausbreitung verringern. Druckspannungen können somit in gewissem Maße die Lebensdauer der Feder verlängern.

3.2 Spannungsrelaxation
Über längere Zeiträume kann es zur Spannungsrelaxation kommen, bei der die im Material gespeicherten Eigenspannungen teilweise abgebaut werden. Dies geschieht insbesondere bei erhöhten Temperaturen oder unter konstanter Belastung. (Spannungsarmglühen) Die Spannungsrelaxation führt zu einer Abnahme der Rückstellkraft der Feder und kann die Funktionalität der Feder über längere Zeiträume beeinträchtigen.


4. Moderne Drahtbiegetechniken zur Minimierung von Eigenspannungen


Um die nachteiligen werkstoffmechanischen Veränderungen beim Biegen zu minimieren werden moderne Biegetechniken eingesetzt, welche die Eigenspannungen reduzieren können und die Gefügeänderungen optimieren.

4.1 CNC-gesteuertes Biegen
Mit CNC-gesteuerten Biegeprozessen kann die Präzision und Reproduzierbarkeit der Biegeprozesse erhöht werden. Durch die präzise Steuerung der Biegekraft und der Biegeradien lassen sich die Spannungsverteilungen gezielt beeinflussen, was zu einer gleichmäßigeren Verteilung der Eigenspannungen führt.

4.2 Induktives Erwärmen
Das induktive Erwärmen vor dem Biegen kann genutzt werden, um die Verformungsresistenz des Materials zu verringern und die Gefahr von Sprödbruch zu reduzieren. Durch die gezielte Erwärmung wird das Material lokal weicher, wodurch weniger Versetzungen entstehen und die Gefahr von Rissbildung minimiert wird.

4.3 Rollbiegen
Das Rollbiegen ist ein weiteres Verfahren, bei dem der Draht über mehrere Rollen gebogen wird. Dies führt zu einer gleichmäßigeren Verteilung der Spannungen und verringert die Gefahr von lokalen Überlastungen, die zu plastischer Verformung oder Rissbildung führen könnten.

4.4 Vibrationsunterstütztes Biegen
Das vibrationsunterstützte Biegen kann verwendet werden, um die Bewegung der Versetzungen zu erleichtern und die Bildung von Versetzungsstau zu verhindern. Durch die Schwingungen während des Biegens wird die plastische Verformung gleichmäßiger verteilt, was die Festigkeit des Materials erhöht und das Risiko von Mikrorissen verringert.

Das Biegen von Federndraht ist ein komplexer werkstoffmechanischer Vorgang, das unterschiedliche werkstofftechnische Effekte auslöst. Dieser Vorgang beeinflusst maßgeblich die Festigkeit, das Federungsverhalten und die Lebensdauer der Feder. Moderne Biegetechniken und Nachbehandlungen bieten Möglichkeiten, diese teilweise negativen Effekte zu reduzieren und die mechanischen Eigenschaften des Materials zu optimieren.


5. Der Bauschinger-Effekt beim Biegen von Federwerkstoffen


Der Bauschingereffekt führt dazu, dass die Elastizitätsgrenze bzw. Steckgrenze Re (N/mm²>) des Materials in entgegengesetzter Richtung zur ursprünglichen Verformung niedriger ist.
Der Bauschinger-Effekt spielt eine wichtige Rolle beim Biegen von Federwerkstoffen und im Einsatz und Anwendung von Metallfedern. Federnwerkstoffe sind in der Regel einer Vielzahl von zyklischen Belastungen (dynamische, schwellend, schwingende, quasistatische) ausgesetzt, deshalb ist das Verständnis des Bauschinger-Effekts wichtig, um die Leistungsfähigkeit, Haltbarkeit, Schäden und Sicherheit von Federanwendungen besser zu beurteilen, zuverstehen und zu optimieren.

Bei vorheriger Dehnung über die Elastizitätsgrenze bzw. Streckgrenze Re (N/mm²) und mit Verformung über die Zugfestigkeit Rm (N/mm²) kann der Werkstoff in gegengesetzter Richtung weniger Energie aufnehmen bzw. weniger Spannung oder Kraft aufnehmen:
Re in (N/mm²) Elastizitätsgrenze oder Steckgrenze Re (N/mm²) > - Re (N/mm²)Re = erreichbare Steckgrenze (Elastizitätsgrenze) auf Zug und -Re = erreichbare Steckgrenze auf Druck Bei vorheriger Dehnung mit Verformung über die Zugfestigkeit Rm (N/mm²)

Dies hat folgende Auswirkungen:
- Bei wiederholten Biegevorgängen in entgegengesetzte Richtungen kann es zu einer früheren plastischen Verformung kommen als bei der ersten Biegung.
- Der Effekt muss bei der Wahl des geeigneten Biegeradius berücksichtigt werden.
- Um Materialschädigungen zu vermeiden, kann ein größerer Mindestbiegeradius nötig sein als ohne Berücksichtigung des Bauschingereffekts.

Die Rückfederung nach dem Biegen kann durch den Bauschingereffekt beeinflusst werden, was die Maßhaltigkeit der gebogenen Feder beeinträchtigen kann.

Beim Einsatz von Federn:
Der Bauschingereffekt kann die Ermüdungsfestigkeit von Federn beeinflussen.
Bei zyklischer Be- und Entlastung in entgegengesetzte Richtungen kann es zu einer früheren Ermüdung des Materials kommen.
Die Federkennlinie kann durch den Bauschingereffekt beeinflusst werden, insbesondere bei Federn, die in beide Richtungen belastet werden.
Bei Schenkelfedern, Drehfedern, Torsionsfedern inbesondere beim Übergang vom Federkörper zu den Schenkeln und von den Schenkeln zu den Federendenformen wirkt sich der Effekt verstärkt aus.
Bei Federn, die vorwiegend in eine Richtung belastet werden, kann eine gezielte Vorverformung in Gegenrichtung genutzt werden, um die Eigenschaften zu optimieren.
Der Effekt kann und sollte bei der Auslegung von Federn berücksichtigt werden, um deren Lebensdauer und Zuverlässigkeit korrekt einzuschätzen.

Um den Bauschingereffekt zu berücksichtigen, werden in der Federherstellung verschiedene Techniken eingesetzt:
- Gezielte Wärmebehandlungen zur Reduzierung von Eigenspannungen
- Optimierte Biegeverfahren, die den Effekt minimieren
- Einsatz von Materialien mit geringerer Anfälligkeit für den Bauschingereffekt

Der Bauschinger-Effekt ist ein wesentlicher Aspekt, der beim Biegen von Federwerkstoffen und beim Einsatz von Federn erkannt und berücksichtigt werden sollte.
Der Effekt ist entscheidend für die optimale Gestaltung und den zuverlässigen Einsatz von Federn in technischen Anwendungen. Sein Einfluss auf das Biegeverhalten, die Lebensdauer, die Ermüdungsfestigkeit und die Materialauswahl ist wesenlich für die Entwicklung zuverlässiger und langlebiger Federanwendungen.


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Reiner Schmid Produktions GmbH Spezialist und Experte für die Herstellung, Fertigung, Produktion, Entwicklung und Musterfertigung von Schenkelfedern, Doppelschenkelfedern und Drahtbiegeteile.

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Die Herstellung, Fertigung und Produktion von Schenkelfedern, Doppelschenkelfedern und Drahtbiegeteile wird in Kleinserien, Großserien und Variantenfertigung durchgeführt.
Die Berechnung, Entwicklung und Prüfung von Schenkelfedern, Doppelschenkelfedern und Drahtbiegeteile erfolgt vor jeder Fertigung.
Wir bieten Kunden einen umfassenden anwendungsbezogenen Service wie Beratung, Berechnung, Entwicklung und Musterfertigung für Schenkelfedern, Doppelschenkelfedern und Drahtbiegeteile.

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Die Schenkelfeder und Schenkelfedern | die Drehfeder und Drehfedern | die Torsionsfeder und die Torsionsfedern:
Zylindrische Schenkelfedern oder auch bezeichnet als Drehfedern, Torsionsfedern, Schraubendrehfedern sind weit verbreitete und vielseitige Maschinenelemente Bauteile in der Welt der Mechanik und der Federtechnik.
Der Aufbau einer zylindrischen Schenkelfeder besteht aus einem Draht, der in gleichmäßigen Windungen schraubenförmig um eine zentrale Achse gewickelt ist.

Schenkelfedern werden verwendet, um eine rotierende Bewegung, ein Drehmoment oder eine Kraft aufzunehmen, abzugeben und die Bewegung der Schenkel zu führen.
Schenkelfedern zeichnen sich durch die Fähigkeit aus Auslenkungen, Kräfte bzw. Drehmomente, um eine Drehachse aufzunehmen, abzugeben und die Drehbewegung zu führen.
Schenkelfedern besitzen einen meist zylindrischen Federkörper an dem zwei Schenkel angeordnet sind.
Die Schenkel können tangential, radial oder axial angeordnet sein, wobei jeder Schenkel eine unterschiedliche Anordnung aufweisen kann. Am Ende der beiden Schenkel können unterschiedliche Federendenformen angebracht sein z.B. gerader Schenkel, Hakenform, Ösenform rund oder eckig.
Die Begriffe "Schenkelfeder", "Drehfeder" und "Torsionsfeder" beziehen sich auf das gleiche Bauteil.
Weitere detaillierte Informationen zu Schenkelfedern, Drehfedern, Torsionsfedern - drehbelastbare gewundene Metallfeder ...

Die Doppelschenkelfeder und Doppelschenkelfedern:
Doppelschenkelfedern, Doppeldrehfedern und Doppeltorsionsfedern sind weit verbreitete und vielseitige Maschinenelemente in der Welt der Mechanik und der Federntechnik.
Der Aufbau einer Doppelschenkelfeder besteht aus einem Draht, der in gleichmäßigen Windungen schraubenförmig zu zwei getrennten Federnkörper gewickelt ist. Die beiden Federkörper sind durch einen Draht, der als Steg meist in U-Form ausgebildet ist, verbunden.
Die Schenkel bzw. Federenden der Doppelschenkelfedern sind meist an der Außenseite des jeweiligen Federkörpers angebracht. Die Kraft- bzw. Momenteneinleitung erfolgt entweder über den U-förmig ausgebildeten Steg oder über die Schenkel. Die Doppelschenkelfeder wird meist über einen Dorn, Achse oder Bolzen geführt.
Doppelschenkelfedern, Doppeldrehfedern und Doppeltorsionsfedern werden verwendet, um eine rotierende Bewegung, ein Drehmoment oder eine Kraft aufzunehmen oder abzugeben. Doppelschenkelfedern zeichnen sich durch die Fähigkeit aus Auslenkungen, Kräfte bzw. Drehmomente, um eine Drehachse aufzunehmen oder abzugeben. Die Schenkel können tangential, radial oder axial angeordnet sein, wobei jeder Schenkel eine unterschiedliche Anordnung aufweisen kann. Am Ende der beiden Schenkel können unterschiedliche Federendenformen angebracht sein z.B. gerader Schenkel, Hakenform, Ösenform rund oder eckig.
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Das Drahtbiegeteil, das Drahtformteil, die Drahtbiegeteile und die Drahtformteile:
In der praktischen Anwendung finden sich standardisierte Drahtbiegeteile und Drahtformteile wie Federringe, Sprengringe, Sicherungsringe, Klammern, Stifte etc. Eine Büroklammer oder eine Tackerklammer gehört auch zu den Drahtbiegeteile, Drahtformfedern und Biegeteile.
Jedoch werden in der praktischen Anwendung meistens nicht-standardisierte, individuelle, anwendungsspezifisch gestaltete Drahtbiegeteile, Drahtformfedern und Biegeteile verwendet.
Dabei steht die Funktion des Bauteils im Vordergrund: z.b. sichern, schützen, halten, positionieren, klemmen oder federn.
Drahtbiegeteile, Drahtformfedern und Biegeteile aus Federstahldraht sind wichtige Komponenten in verschiedenen Industriezweigen und Anwendungen. Drahtbiegeteile sind spezielle Maschinenelemente die meist federnde Eigenschaften besitzen.
Sie werden durch das Biegen von Draht in eine spezifische Form gebracht und bieten eine Vielzahl von Vorteilen in Bezug auf Flexibilität, Kosteneffizienz und Funktionalität.
Weitere detaillierte Informationen zu Drahtbiegeteile, Drahtformfedern und Biegeteile ...